Stillgestelle Zeit

»…dass sich die Dinge zum Besseren wenden, war im Prinzip unvorstellbar. Die besten Fotografien fangen die stillgestellte Zeit ein. Dieses Leben im Vorhof der Zukunft. In der Langeweile, in der Unaufgeregtheit des Anfangs vom Ende, wenn man sich nichts mehr vornimmt.« 
Christoph Tannert, Fotografie in stillgestellter Zeit, in: Kunstforum International, Band 263, Rebellion und Anpassung, S. 108-119, Köln 2019. www.kunstforum.de

Abbildung: Matthias Hoch, Leipzig Hbf I, 1988, c-print, 50x60 cm.


Silver Tower at Kunsthalle G2

Parallel to the special exhibition »Double Feature - Jochen Plogsties/ Claudia Wieser«, selected artworks by the following artists from the Hildebrand Collection are currently on view: Hans Aichinger, Benjamin Bergmann, Marcel Dzama, Henriette Grahnert, Paule Hammer, Katrin Heichel, Matthias Hoch, Julius Hofmann, Franziska Holstein, Uwe Kowski, Alicja Kwade, Tal R, Neo Rauch, Daniel Richter, Christoph Ruck-häberle, Tomás Saraceno, Andreas Schmitten, David Schnell, Kristina Schuldt and Matthias Weischer.

11 October 2019 - 12 January 2020, Kunsthalle G2 Leipzig, www.g2-leipzig.de


BER

Freddy Langer, BER, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. 12. 2018, S. R6 → pdf


Weltreise. Travelling the World.

Weltreise: Kunst aus Deutschland unterwegs. Travelling the World: Art from Germany. Drawing on the impressive collection of contemporary art from the Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), curators Matthias Flügge and Matthias Winzen have compiled an overview that traces artistic key developments in Germany since 1949, and present 400 works by over 100 artists. www.ifa.de

Art Palace, Minsk, Belarus
11 March - 12 April, 2020
New Exhibition Hall, European Capital of Culture, Plovdiv, Bulgaria
11 October 2019 - 8 December 2019
Museum of Contemporary Art, Belgrade, Serbia
25 January 2019 - 24 March 2019
Paço Imperial, Rio de Janeiro, Brazil
16 September 2017 - 19 November 2017
Instituto Cultural Cabañas, Guadalajara, Mexico
12 August 2016 - 12 Februar 2017
Museum of Art Ein Harod, Ein Harod, Israel
10 Oct 2015 – 13 Feb 2016
Busan Museum of Art, Busan, South Korea
30 April 2015 – 12 July 2015
Krasnoyarsk Museum Center, Krasnoyarsk, Russia
16 October 2014 – 18 January 2015
Moscow Museum of Modern Art, Moscow, Russia
23 April 2014 – 7 September 2014
ZKM, Museum für Neue Kunst, Karlsruhe, Germany
26 October 2013 – 2 March 2014

Curators of the Exhibtion: Matthias Flügge, Matthias Winzen
Artists: Gerhard Altenbourg, Dieter Appelt, Willi Baumeister, Thomas Bayrle, Marc Brandenburg, Bernd und Hilla Becher, Sibylle Bergemann, Joseph Beuys, Anna und Bernhard Blume, Christian Borchert, Manfred Butzmann, Carlfriedrich Claus, Chargesheimer, Hanne Darboven, Achim Duchow, Hartwig Ebersbach, Hans-Peter Feldmann, Arno Fischer, Thomas Florschuetz, Günther Förg, Katharina Fritsch, Günter Fruhtrunk, Else (Twin) Gabriel, Rupprecht Geiger, André Gelpke, Isa Genzken, Jochen Gerz, Walter Giers, Hermann Glöckner, Karl Otto Götz, Gotthard Graubner, HAP Grieshaber, Asta Gröting, Andreas Gursky, Georg Herold, Katharina Hinsberg, Hannah Höch, Matthias Hoch, Candida Höfer, Martin Honert, Rebecca Horn, Magdalena Jetelová, Dieter Kiessling, Jürgen Klauke, Barbara Klemm, Fritz Klemm, Imi Knoebel, Herlinde Koelbl, Wilmar Koenig, Arthur Køpcke, Norbert Kricke, Mark Lammert, Walter Libuda, Markus Lüpertz, Adolf Luther, Heinz Mack, Ewald Mataré, Wolfgang Mattheuer, Olaf Metzel, Christiane Möbus, Michael Morgner, Reinhard Mucha, Marcel Odenbach, Nam June Paik, Helga Paris, A. R. Penck, Wolfgang Petrick, Otto Piene, Peter Piller, Hermann Pitz, Sigmar Polke, Robert Rehfeldt, Gerhard Richter, Klaus Rinke, Julian Röder, Ulrike Rosenbach, Dieter Roth, Thomas Ruff, Reiner Ruthenbeck, Karin Sander, Jörg Sasse, Michael Schmidt, Bernard Schultze, Gundula Schulze Eldowy, Emil Schumacher, Thomas Schütte, Wiebke Siem, Katharina Sieverding, Klaus Staeck, Otto Steinert, Strawalde, Thomas Struth, Frank Thiel, Fred Thieler, Wolfgang Tillmans, Rosemarie Trockel, Günther Uecker, Max Uhlig, Hans Uhlmann, Jorinde Voigt, Wolf Vostell, Franz Erhard Walther, Corinne Wasmuht, Trak Wendisch, Fritz Winter, Wols, Ulrich Wüst.


Villa Massimo Rom

(…) Der erste Stipendiat aus Leipzig nach der Wiedervereinigung ist Matthias Hoch. Das Stipendium wird ihm 1997 zuerkannt, doch Hoch kann und will den Studien- aufenthalt nicht antreten. Zum einen ist es die anstehende Generalsanierung der Gebäude, die schließlich von 2000 bis 2003 währt. Zum anderen will Hoch nicht akzeptieren, daß Sachsen den zuerkannten einjährigen Studienaufenthalt nur für ein halbes Jahr finanziell unterstützt. Sein Einspruch beim damaligen Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin hat Erfolg. Der »Fall Hoch« wird bei einer Bund-Länder-Konferenz thematisiert. Fortan steht seitens des Bunds eine zwölfmonatige Finanzierung für alle Stipendiaten an. Matthias Hoch: »Für mich war Rom ein Glücksfall. Ohne zu übertreiben, möchte ich sagen, daß ich bis heute davon zehre.« Dabei gilt es für den Fotografen bürokratische Hürden vor Ort zu überwinden. Für seine fotografischen Streifzüge durch Rom, in denen er Architektur, befreit von alltäglichem und folkloristischem Kolorit, als System von Strukturen dokumentiert, braucht er eine Genehmigung. Ein Dreibeinstativ im römischen Boden zu fixieren bedeutet hier stets, archäologischen Grund zu tangieren. Römischen Behörden scheint zudem im Genehmigungsverfahren die zeitliche Dimension fremd, immerhin aber ist man so flexibel, den ursprünglich geforderten Tagessatz von 150 Euro auf 80 Cent zu reduzieren. Die Wartezeit nimmt Hoch als Chance wahr. Er kauft kurzfristig eine Videokamera und wechselt so das Medium. Den fotografischen Arbeitsstau kann er bei späteren Rom-Aufenthalten abarbeiten. Zusammen mit dem Villa-Massimo-Stipendiaten Ingo Schulze entsteht das Buch »Orangen und Engel«. Hier tritt Hochs visuelles Notizbuch in Korrespondenz zu Schulzes literarischem Text, ohne sich dabei auf eine Illustrationsebene zu begeben.
Die römischen Bilder von Matthias Hoch gehen auf Tournee. Der Tournee-Start erfolgt am Lindenau-Museum in Altenburg, es folgen Heilbronn, Aachen und schließlich Rom. Das Rom-Stipendium hat Matthias Hoch zu einer vielbeachteten Ausstellungs-präsenz verholfen. (…)

aus: Hans-Werner Schmidt, Die Villa Massimo in Rom - eine Leipziger Adresse? in: Leipziger Blätter, Heft 74/2019, S. 82-85 → pdf


Albertina, Wien

Der Sammler Karlheinz Essl hat der Wiener Albertina rund 1.300 Kunstwerke geschenkt, darunter 310 Werke internationaler Fotografinnen und Fotografen. Auch acht Arbeiten von Matthias Hoch sind dabei. Die Sammlung soll in Zukunft am neuen, zweiten Standort der Albertina, dem Künstlerhaus am Karlsplatz, gezeigt werden. www.albertina.at, www.monopol-magazin.de, Datenbank: sammlungenonline.albertina.at/essl

Im Werk von Matthias Hoch ist der städtische Raum eine Anhäufung unzähliger Einzelbilder, eine Bündelung bizarr wirkender Formen und unwirklicher Szenerien. Es gibt keine überschaubaren Prospekte mehr, sondern Details voll faszinierender Anziehungskraft und banaler Einzelheiten. In den Fotografien scheinen Vernunft und Alptraum miteinander versöhnt. Es regieren weder Plattenbauphobie noch Nostalgie. Der Unüberschaubarkeit der Städte wird eine analytische Bestandsaufnahme des Fragmentarischen entgegengesetzt.

In the work of Matthias Hoch, the urban realm consists of an aggregation of innumerable individual images, a bundle of bizarre-looking forms and surreal scenarios. There are no sweeping vistas anymore, but rather mesmerizing details alongside commonplace particulars. In these photographs rationality and nightmares appear reconciled. Neither a phobia of prefabricated concrete-slab buildings nor a feeling of nostalgia is allowed to get the upper hand. The incomprehensibility of the cities is countered by an analytical stocktaking of their fragments.

Sabine Maria Schmidt, Realität neu erfinden, in: Matthias Hoch, Fotografien/Photographs, Ostfildern 2005


Une société déchirée

Avec Paula Bulling et Anne König, Christiane Eisler et Silke Geister, Nicolas Giraud et Bertrand Stofleth, Matthias Hoch, Harald Kirschner, Christian Lange, Jürgen Nefzger, Susanne Kriemann, Christoph Schäfer, Andrzej Steinbach. Curateurs : Anne König et Jan Wenzel

12.0921.10.2018, Le Centre de la photographie Genève, www.centrephotogeneve.ch


Zerrissene Gesellschaft

Zerrissene Gesellschaft/ Broken Bonds
8. Festival für Fotografie f/stop Leipzig, kuratiert von Anne König und Jan Wenzel, mit Arbeiten von Ludovic Balland, Paula Bulling/Anne König, Christiane Eisler/Silke Geister, Forensic Architecture, Nicolas Giraud/Bertrand Stofleth, Matthias Hoch, Jonathan Horowitz, Susanne Kriemann, Harald Kirschner, Alexander Kluge, Ferdinand Kriwet, Ute Mahler, Emanuel Mathias, Anastasia Potemkina, Andreas Rost, Miklós Klaus Rózsa, Erich Salomon, Christoph Schäfer, Andrzej Steinbach, Steffen Zillig u.a.
23.6. - 1.7.2018, Spinnerei Leipzig, Halle 12, f-stop-leipzig.de/de/hauptausstellung/

Matthias Hoch, Dresden Hbf VI, 1988, c-print, 50x60 cm, aus Bahnhöfe

Matthias Hoch, Essen II, 1990, c-print, 50x60 cm, aus: Neue Heimat
Workshop Das Jahr 1990 freilegen, in Kooperation mit dem Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. 28.6.2018, 15-18 Uhr, Spinnerei Leipzig, Halle 14, f-stop-leipzig.de/de/vermittlung/



Die Stadt

Ausstellung mit Arbeiten von Till Exit, Matthias Hoch & Heidi Specker in den Kunstsammlungen Zwickau, 24.3.-17.6.2018. www.kunstsammlungen-zwickau.de

Abb.: Matthias Hoch, Zwickau #1, 2018, c-print, 90x118 cm, ©VG Bildkunst Bonn.
Gestaltung: dataholic.eu

Matthias Hoch, Eintausenddreihundertfünfzig Fahrzeuge pro Tag/
One thousand three hundred and fifty vehicles per day, Zwickau 2018, Trailer.
Video installation, split screen, 8 min, sound, loop.
Trailer edited by Philipp Hoch.

23. Mai 2018, 19 Uhr: Clemens Meyer, Im Netz der Spinnenfrau

Im Begleitprogramm zur Ausstellung DIE STADT liest der Autor aus seinem Essay zum NSU, das im Januar 2018 im SWR2 gesendet wurde: “Um das Jahr 2055 besucht ein ehemaliger Journalist eine ehemalige Rechtsterroristin im Altenpflegeheim “Martin Andersen Nexö”. Er ist fast genauso alt wie sie, in seiner Jugend hätten sich ihre Wege kreuzen können…” www.kunstsammlungen-zwickau.de, www.swr.de

Einladungskarte: Kunstsammlungen Zwickau/ dataholic.eu, Porträtfoto: SWR2

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