Römische Skizzen, 2003-06
„Den großen Formaten der Rom-Serie gehen kleine Fotografien voraus, die Hoch als Römische Skizzen bezeichnet, weil er mit ihrer Hilfe tagebuchartig festhielt, was ihn auf seinen Streifzügen durch die Stadt interessierte. Sie kommen beiläufig daher, offensichtlich befreit vom strengen Konzept. Man sieht zwar noch nicht den fünfzackigen Stern auf einem Balkon des EUR-Motels, dafür aber das komplette Gebäude nebst Eingang. Man sieht einen Jungen vor der gewölbten Glaswand rennen, an die sich von außen Palmenwedel schmiegen, sieht ein Auto auf einer der Straßen fahren, die zwischen den Häuserschluchten verlaufen, sieht schließlich gar - tatsächlich nur als kleine Einzelaufnahmen - Orangen und Engel. Und nun hat der Betrachter plötzlich diverse Sets für jenen Film zur Verfügung, dessen Plot er selbst entwerfen kann, den er sich zusammenschneidet aus den wunderbar atmosphärischen Rom-Schnipseln von Matthias Hoch.“ 1
„Die Bilder sind als visuelles Notizbuch meiner Rom-Aufenthalte entstanden. Für die Abfolge in Ingo Schulzes Buch Orangen und Engel habe ich die Fotografien in drei Kapitel zu je sechzehn Bildern zusammengestellt. Ziel war ein eigenständiger Beitrag, der die Texte nicht illustriert, sondern in Korrespondenz mit ihnen tritt. Der versucht, einen unspektakulären römischen Alltag zu erfassen: im Nebeneinander von Banalem und Erhabenem.“ (MH)
1 Silke Opitz, in: Rom sehen und sterben, Perspektiven auf die Ewige Stadt. Um 1500-2011. Kerber-Verlag, Bielefeld 2011, S. 334 f.
Publikation: Ingo Schulze,
Orangen und Engel, Italienische Skizzen. Mit Fotografien von Matthias Hoch. Berlin Verlag, 2010. Lizenzausgaben: Arance a Angeli, Bozzetti Italiani. Feltrinelli Editore, Milano 2011. Sinaasappels en engelen, Italiaanse verhalen. Meulenhoff, Amsterdam 2011. Orangen und Engel, Italienische Skizzen. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2012.