Sammlung Gruber

Fotografie des 20. Jahrhunderts, Sammlung Foto/Video mit Sammlung Gruber, Museum Ludwig Köln. Eine Ausstellung zum 150jährigen Jubiläum der Fotografie. Galerie der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, 21.9. - 31.10.1989.

Die Sammlung Gruber des Museum Ludwig Köln wurde 1989 zum ersten Mal in der DDR gezeigt. Die Ausstellungsgestaltung inkl. der Drucksachen war der angewandte Teil meines Studiums an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und neben der fotografischen Serie »Bahnhöfe« (1988) Teil meines Diploms.

Fotografie des 20. Jahrhunderts. Sammlung Foto/Video mit Sammlung Gruber, Museum Ludwig Köln. Ausstellungskatalog mit 104 Abbildungen und Texten von Christine Rink, Reinhold Mißelbeck, L. Fritz Gruber und Peter Pachnicke. Gestaltung Matthias Hoch. 20 x 28,5 cm, 96 S. Herausgegeben von der Galerie der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, 1989.

Der Ausstellungskatalog kam unter besonderen Umstände zustande. Seine Entstehung war gewünscht, aber eigentlich unmöglich, da die Leipziger HGB nicht über Devisen verfügte, um die Druckvorlagen des Rheinischen Bildarchivs zu bezahlen. Als ich Anfang 1989 einen Antrag auf „Besuchsreise in familiären Angelegenheiten in die BRD“ stellte (so die DDR-Sprachregelung, wenn man zu einem Familienfest eingeladen war) und dafür das Einverständnis der Hochschule benötigte, stimmte diese meinem Antrag zu, aber nur, wenn ich auf der Reise die Reproduktionen von den Originalen im Kölner Museum Ludwig anfertigen würde. Der Leiter der fotografischen Sammlung, Dr. Reinhold Mißelbeck, war einverstanden. Als ich dann tatsächlich das Visa für eine Woche BRD bekam, reiste ich mit der großformatigen Linhof der HGB und entsprechenden Zollpapieren zu meinen Stuttgarter Verwandten. Diese sponserten meine Weiterreise und die Übernachtungen in Köln, und so konnte ich drei Tage lang mit weißen Museumshandschuhen die Fotografie des 20. Jahrhunderts begutachten und auf die mitgebrachten ORWO-Filme reproduzieren. Zurück in Leipzig vergrößerte ich die einhundert Fotografien, von diesen Abzügen wurde der Katalog gedruckt.

PS: Kurze Zeit später wären die Rahmenbedingungen für ein deutsch-deutsches Ausstellungsprojekt wesentlich einfacher gewesen. Noch während der Laufzeit der Ausstellung begannen die Demonstrationen in Leipzig. → Jetzt oder nie: Demokratie!

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